Die Saat

Die Bauern tun es, Jahr um Jahr.

Die Gärtner tun es, sobald die Sonne scheint.

Die Vögel tun es, jederzeit.

Die Eichhörnchen tun es, was uns erfreut.

Der Menschensohn tat es und macht noch immer Menschen frei.

Wenn die Bauern auf den Straßen demonstrieren, dann ist das für die, die Umwege in Kauf nehmen müssen, alles andere als ein fröhliches Klassentreffen. Aber das soll es ja auch nicht sein. Sie bezwecken etwas damit und es ist ihnen ernst.

Landwirtschaft ist schon lange ein knallhartes Business geworden und in diesem Geschäft zu bestehen, verlangt den Landwirten einiges ab. Dann von Vertrauen zu reden, muss ihnen wie Hohn vorkommen. Doch geht es in unserem Predigttext genau darum.

Sollten Landwirte hier besser weghören?

Nein, ganz im Gegenteil, denn was Jesus hier zu den Menschen spricht, geht jeden an, auch die Bauern, selbst wenn sie Anderen den Weg versperren, oder vielleicht gerade deshalb.

Predigttext

Zu den versammelten Menschen sagte Jesus: »Mit der neuen Welt Gottes ist es wie mit dem Bauern und seiner Saat: Hat er gesät, 27 so geht er nach Hause, legt sich nachts schlafen, steht morgens wieder auf – und das viele Tage lang. Inzwischen geht die Saat auf und wächst; der Bauer weiß nicht wie. 28 Ganz von selbst lässt der Boden die Pflanzen wachsen und Frucht bringen. Zuerst kommen die Halme, dann bilden sich die Ähren und schließlich füllen sie sich mit Körnern. 29 Sobald das Korn reif ist, schickt der Bauer die Schnitter, denn es ist Zeit zum Ernten.« Markus 4:26-29 (GNB)

Auf den ersten Blick scheint es nicht so, dass sich die heutigen Landwirte viel daraus nehmen könnten, denn Landwirtschaft ist heute eine komplexe Arbeit. Hier wird nichts dem Zufall überlassen und die Saat wird abhängig von der Güte des jeweiligen Grundes, satellitengestützt ausgebracht. Das Feld wird zuvor bereitet, mit unterschiedlichsten Maschinen, jeder Menge Chemie und Dünger. Viele Landwirte haben studiert. Wahrscheinlich haben sie schon 10 Semester: “Wie stelle ich einen Förderantrag?” hinter sich gebracht.

Doch zeigt uns die heute übliche steile Lernkurve, dass dieser Beruf nicht nur körperlich, sondern auch geistig alles abfordert. Wer also noch immer das verträumte Heidi-Alm-Bild mit unserer heutigen Landwirtschaft verbindet, sollte weniger Fern gucken ;) Landwirtschaft baut heute auch nicht nur Lebensmittel an, sondern ist Urlaubsziel und Energielieferant. Der Beruf hat sich enorm verändert und das sollten wir, wann immer wir ein leckeres Steak oder ein frisches Brot verzehren, mit dem nötigen Respekt anerkennen.

Was allerdings der Landwirt auch heute nur schlecht beeinflussen kann, ist das Wetter. Das hält sich leider nur wenig an Prognosen und Vorhersagen, noch. Auch den Klimawandel bzw. die Folgen daraus, werden die Landwirte alleine nicht bewältigen können. Vielleicht ist es die (Vor)Ahnung, die viele auf die Straße treibt, dass sie vom Wohl und Wehe anderer abhängig sind und es immer mehr werden. Das kann ich sehr gut verstehen.

Warum also verwendet Jesus dieses Bild und wie kann es uns heute noch weiter helfen?

Auch hier zeigt sich, dass Jesus mit Bildern aus Handwerk und Landwirtschaft, ganz klar die einfachen Menschen ansprechen will. Er theologisiert nicht und stellt sich nicht auf eine Ebene zu den Schriftgelehrten, sondern versucht in einfachen Bildern/Gleichnissen, Menschen zu erreichen, die “handfeste” Argumente bevorzugen, als sich in tiefschweifenden Gedankenwelten zu verirren. Neudeutsch würde man wohl sagen: Jesus holt die Menschen da ab wo sie stehen. Und tatsächlich wird das ja in unserer Zeit oft vorgebracht, dass die Politiker den Menschen im Land nicht mehr zuhören. Vielleicht liegt das ja daran, welche Antworten daraus folgten, denn wer kritische Fragen stellt, muss damit rechnen eine kritische Antwort zu erhalten. Jesus hat das nicht anders gemacht. ER war in gewissem Sinn frei von dem Zwang wiedergewählt werden zu müssen, denn das Angebot was ER den Menschen zu machen hat, nehmen sie an, oder eben nicht. DAS soll zuvorderst aus Überzeugung geschehen und nicht, um ein politisches Ziel zu erreichen.

Diese Ausrichtung hat auch den Vorteil, dass die Menschen das was Jesus sagt, direkt auf ihren Alltag beziehen können. Damit wird das Wort lebendig und bekommt eine kraftvolle und treibende Dynamik, die manchmal bis ins Mark hinein trifft. Um unpopuläre Wahrheiten machte sich Jesus keine Sorgen, nur um das Wohl und Wehe seiner Schäfchen, da war und ist ER sehr besorgt.

Um Jesu Gleichnisse auch heute noch mit der gleichen Symbolik und Kraft zu den Menschen zu bringen, müssten wir diese also “übersetzen”. In unserem Fall ist ja kaum jemand ein Bauer und kennt sich mit den Landwirtschaftlichen Prozessen aus, selbst Handwerker sind rar ;)

Im alltäglichen Leben

Dennoch gibt es jede Menge Bilder, die in unseren Sprachgebrauch Einzug gehalten haben und die wir wie selbstverständlich verwenden, meist um immer das gleiche auszudrücken.

Sprichwörtlich

So kennen die meisten sicher:

Wer Wind sät, wird Sturm ernten.

Sie säen nicht, aber sie ernten doch.

Wer Hass sät, wird Hass ernten.

Glückliche Ernte will zeitige Saat.

Wie die Saat, so die Ernte.

Die Saat des Zweifels kennt keine Missernte.

Der Graben zwischen uns bewässert anderen die Saat.

und zu guter letzt:

Ein Glaube ohne Tat ist ein Feld ohne Saat.

Das sind noch lange nicht alle und ich bin mir sicher, dass ihr auch noch ein paar zusammentragen könntet.

Allen gemein ist das Physikalische Gesetz von Ursache und Wirkung. Das finde ich von daher spannend, weil es ja immer noch genügend Zeitgenossen gibt, die sich wundern, dass aus ihrer Saat etwas wird, das sie nicht erwartet hatten.

Doch wollen uns alle diese “Merksätze” einen Hinweis geben, z.B. dass wir unser Handeln bedenken. Und wir müssen sogar noch viel weiter gehen, denn auch unsere Gedanken sind hier mit eingeschlossen. Denn wer nur dem kleinsten Zweifel Raum in seinen Gedanken lässt, braucht sich um die Missernte nicht sorgen.

In unserem Predigttext ist das Motiv von “du säst etwas und es wird wachsen” tief verankert. Aber anders als wir es gewohnt sind, betont Jesus, dass dieses Wachsen geschieht, ohne das wir etwas dazu tun könnten. Hier müssen wir etwas acht geben, denn der Moderne Mensch weiss ja sehr genau, dass eine gute Pflege, etwas Dünger und das Ausreisen von Unkraut, sehr wohl Einfluss auf die Ernte haben würde. Aber ich möchte nochmals daran erinnern, dass Jesus bewusst Bilder verwendet hat, die die Menschen damals auch verstehen konnten. Also müssen wir uns schon des Pudels Kern annehmen und der hat nicht wirklich etwas mit Getreide zu tun ;)

Es geht, so lesen wir es im ersten Vers um das Reich Gottes, das Himmelreich. Dieses wächst ohne unser zutun und wächst mit unserem zutun. Denn jeder der das Wort Gottes verkündigt und sein Evangelium zu den Menschen bringt, sät, so dass das Reich Gottes wachsen kann.

Überall dort, wo es Menschen gibt, die sich Gott zuwenden, wächst Gottes Reich.

Überall dort wo Menschen auf Gott vertrauen wächst Gottes Reich.

Und überall dort, wo Menschen in Demut sich Gottes Willen unterordnen, dort wächst Gottes Reich.

Das ist schon fast ein Wahlprogramm, mit dem könnten wir losziehen und versuchen Wähler zu finden. Ach ja, das versuchen ja schon andere; mit mässigem Erfolg. Dabei stellt sich doch die Frage, ob wir Christen denn überhaupt politisch sein, oder wir uns besser aus der Politik heraushalten sollten.

Dürfen Christen politisch sein?

Im letzten Gesprächskreis kam genau diese Frage auf. Ein spannender Gedanke, der nicht nur vom Gesprächskreis kontrovers diskutiert wurde. Ich lese uns mal die Definition des Begriffes “Politik” aus der Wikipedia vor:

“Politik bezeichnet die Strukturen (Polity), Prozesse (Politics) und Inhalte (Policy) zur Regelung der Angelegenheiten eines Gemeinwesens durch allgemein verbindliche und somit in der Regel auf politischer Macht beruhende Entscheidungen. Politik regelt dabei insbesondere das öffentliche, aber teilweise auch das private (Zusammen-)Leben der Bürger, die Handlungen und Bestrebungen zur Führung des Gemeinwesens nach innen und außen sowie die Willensbildung und Entscheidungsfindung über Angelegenheiten des Gemeinwesens. Abstrakt formuliert wird in der Politikwissenschaft auch von der „Verteilung von Werten (materiellen wie Geld oder nicht-materiellen wie Demokratie) gesprochen.”

Es geht in der Politik also primär um das Zusammenleben von uns Menschen in einer Gesellschaft, in einer Gemeinschaft von Menschen. Das ist nicht nur für uns Christen abstrakt und schwierig zu übersetzen. Und tatsächlich scheint es schwierig zu sein festzustellen für welche Menschen diese Gemeinschaft gilt. Und so sehen wir in unserer Gesellschaft Bestrebungen Unterschiede zu machen, zu unterscheiden welche Menschen zu unserer Gemeinschaft gehören und welche nicht. Damit entsteht ein “Widerspruch” zum allgemeinen Konsens, über den wir explizit eben nicht reden. So wird bei genauerer Betrachtung auffällig, dass ein nachhaltiges Gemeinwesen, nur durch Konsens und Beteiligung gelingen kann. Als Christen kennen wir diese Begriffe aus dem Kapitel 4 des Epheser-Briefes, der überschrieben ist mit: “Die Einheit der Kirche”, eine Unterscheidung welche Geschwister damit gemeint sein könnten gibt es nicht. Und dieser Text ist bei weitem älter als jeder Wikipedia-Eintrag und doch brandaktuell ;)

Wenn es also in der Politik um das Zusammenleben von uns Menschen geht, sind wir zwangsläufig, ob wir das wollen oder nicht, politisch! Denn wenn wir uns an Paulus Aufforderung zur Einheit halten und das auch noch leben, ist das hochgradig politisch und auch wenn wir nachweislich keine Experten darin sind, wie man Einheit herstellt und wie man sie bewahrt, so wissen wir nur zu gut, was passiert wenn diese Einheit verloren geht. Und nicht zu letzt, ist das Grundgesetz Deutschlands auf den Werten der Bibel entstanden. Die Väter und Mütter dieses sehr weisen Regelwerkes, haben sich durch ihren Glauben, ihre Hoffnung und ihre Liebe zu den Menschen ihres Volkes, leiten lassen. Das wird nur leider manchmal vergessen.

In der Definition steht aber noch etwas, dass sich von unserer Haltung zumindest unterscheiden sollte. Denn es geht in der weltlichen Politik immer auch um Macht. Die Einheit der Kirche, wie sie Paulus beschreibt, basiert aber nicht auf Macht sondern auf Überzeugung und die gemeinsame Basis, die uns wie ein Band verbindet, ist das Evangelium.

Wir sind also politisch, wenn auch mit einem anderen Ziel.

Christen darf es niemals um Macht gehen, sondern immer um die Einheit, den Konsens der Menschen, die in freiem, auf das Evangelium gegründeter, Gemeinschaft leben.

Das wir das in unserem Alltag oft anders wahrnehmen, liegt weniger an unserer Wahrnehmung, als an dem missglückten Versuch, der Macht zu widerstehen.

Und das ist auch einer der Gründe, warum gerade wir als Baptisten uns eine gewisse Distanz zur politischen Macht aufgebürdet haben. Ich meine aber, dass das eine Abwegungsfrage bleibt. Denn wenn ich politisch sein kann ohne der Macht hinterher zu jagen, mich in Abhängigkeiten zu verstricken, oder meine Überzeugung verraten zu müssen, so kann ich als Christ in der Politik sehr viel erreichen.

Unser Predigttext zeigt auf - wie, auch wenn es nicht offensichtlich ist!

Mission

Und so kann unser Einmischen auch so gedeutet werden, dass wir alle Möglichkeiten nutzen, die Saat auszubringen, das Evangelium unter die Leute zu bringen. Und hier greift der zweite Teil unseres Textes, denn erzwingen, dass die Menschen sich nach unserer “Saat” gefälligst bekehren und fortan fromme Christen würden, liegt nicht in unserer Hand. Wir brauchen also jede Menge Vertrauen, Gottvertrauen, um loslassen zu können. Ich denke das ist mit das schwierigste an unserem Auftrag. Und doch wächst, was wachsen soll. Gedeiht oder verdorrt, doch was auch immer passiert liegt nicht in unserer Hand.

Es stellt sich fast von selbst die Frage, wie wir in solchen turbulenten Zeiten überhaupt fruchtbaren Boden für unsere Saat finden sollen. Und da ist schon etwas dran. Es ist ja nicht so, dass die Menschen uns, auf der Suche nach noch einer Alternative, die Kirche einrennen würden. Es ist nicht so, dass die Menschen gebannt unseren Worten zuhörten, die anderen Schreihälse ignorierend, sich die Zeit nehmen und darüber nachdenken würden, was wir ihnen anzubieten hätten. Zu viele Bilder und Klischees überlagern jedes gut gemeinde Wort und zu viele Fehler unterlaufen uns auch heute noch, zu viel Schuld wird immer wieder neu hochgespült und macht UNS sprachlos.

Damit müssen wir umgehen lernen.

Ich denke dass wir so oft überhört werden, liegt an dem uns allgegenwärtig umgebenden Lärm, der die Ohren verstopft und den Menschen die Wahrnehmung für Gottes rufen verwehrt.

Sollten wir lauter schreien, die anderen übertönen?

Wohl kaum, die Botschaft Jesu ist keine für das Boulevard und nicht für den Parteipolitischen Diskurs, dafür ist es zu individuell, verzeiht keine Schumelei und Taktik.

Sie ist ein Angebot eines Freundes an DICH Mensch, nicht eines Markschreiers, der seine Bananen loswerden muss.

So braucht es seine Zeit, bis wir gehört werden können.

Wir können dem nicht vorgreifen. Aber wir können wachsam bleiben, so wie der Bauer regelmäßig auf sein Feld geht, um zu sehen, wie seine Saat aufgeht. Da hilft nur Vertrauen.

Ernte

Möglicherweise liegt darin auch unser größtes Problem. Wir sind auf Leistung getrimmt, Erfolg muss messbar sein. Eine Aktion, sei es auch eine Missionsaktion muss einen Erfolg bringen. Dabei kann keiner im Vorfeld sagen, wie lange es dauern wird, bis das winzige Saatkorn aufgehen wird und wann wir möglicherweise das erste mal etwas davon sehen können, vielleicht auch etwas davon haben können. Oft ist es so, dass Gemeinden auch Mitglieder gewinnen wollen, auch wenn sie wissen, dass es darum nicht gehen kann, nicht gehen darf, sondern dass es darum geht Brüder und Schwestern zu finden, die sich aus Überzeugung der “Gemeinschaft” Gleichgesinnter anschließen.

Doch auch wir Gemeinden haben eben Ausgaben und eine kleine Gemeinde mit wenig “zahlenden” Mitgliedern, wird irgendwann in Schwierigkeiten kommen, die laufenden Kosten bestreiten zu können. Ich weiss, die harte Realität ist nicht romantisch und ich persönlich hätte es auch lieber idealistisch gesehen.

Es bleibt meine Überzeugung, dass die finanzielle Seite unseres Zusammenlebens nur zweitrangig ist und das Gott, wie auf dem Feld für alles sorgt, dass wir brauchen, um fleißig zu wachsen.

Selbst der dümmste Bauer würde nicht alles auf einmal aussäen, um möglichst viel zu ernten und das dann mit dem größten Gewinn auf dem Markt zu verkaufen. Auch er weiss, dass Ernte eine Frage von Vertrauen (wird das Wetter der Saat nutzen) und Geduld ist. Nur unreife Früchte zu ernten wäre doch ziemlich merkwürdig, oder? Also übt sich auch der ungeduldigste in Geduld und wartet ab, was ihm das Feld beschert.

Und so ist es auch mit Gottes “Feld”, es kommt ihm doch nicht darauf an, dass wir möglichst schnell, mit möglichst viel Frucht/Erfolg wachsen - es ist doch eine Frage der Qualität und Reife.

Schaut man sich die Geschichte an, die Gott mit den Menschen erlebt und durchlitten hat, so müssen wir ihm zugestehen, dass es an SEINER Geduld nicht liegen kann! Umso mehr sollten wir uns seinem Beispiel anschließen und mit mehr Geduld und Idealismus, auf die Qualität unserer Reife aus sein.

Die Menschen zur Zeit Jesu wollten das Himmelreich gleich haben. Sie konnten es kaum erwarten und das ist nun schon über 2000 Jahre her. Eine lange Zeit um Geduld zu haben. Doch wenn es um die Menschheit geht, können wir eben nicht aus unserem persönlichen Horizont heraus in die Zukunft blicken, sondern müssen in Generationen denken. Und das ist doch mal ein interessanter Punkt.

Wie sollen denn nachhaltige Lösungen umgesetzt werden, wenn wir denen, die sie anpacken, nur vier Jahre zugestehen. Zwingen wir unsere Politiker in ihrer Legislatur Probleme anzugehen und Lösungen dafür umzusetzen, dann müssen wir mit unreifen Früchten rechnen. Nicht das ich dafür wäre und etwas gegen die neue Deutschlandgeschwindigkeit hätte, aber manche Dinge brauchen Zeit und diese Zeit müssen wir uns nehmen und müssen sie denen lassen, die die Weichen stellen sollen.

Das ist das Feld das wir bestellen.

Gott hat eine andere Strategie und doch färbt der allgemeine Ansatz, dass unsere Probleme ASAB gelöst werden müssen ab. Und für Manche wird es unerträglich Geduld zu haben, sie wollen alles und wenn's geht Dallidali!

Dabei verkennen sie ihre Rolle.

Gott als “Wünscheerfüllautomat” funktioniert so nicht, ER hat seinen ganz eigenen Plan mit jedem von uns. Wenn das mit unseren Wünschen Deckungsgleich ist, wäre das natürlich super. Doch wie SEIN Plan für uns aussieht, wie er funktioniert und wann wir die Früchte endlich sehen können, das erzählt uns das Gleichnis aus unserem Predigttext.

Ich verstehe jeden, der hippelig auf seinem Stuhl hin und her rutscht und es vor Ungeduld bald nicht mehr aushält, das geht mir mitunter auch nicht besser. Ich tröste mich damit, dass Gott schon weiss wie es werden wird und ich vertraue IHM, dass ER es gut machen wird, auch wenn ich mich in Geduld fassen muss.

Jesus, so meine ich, beschreibt Gottes Himmelreich, nicht für umsonst, als Wachstum. Denn interessanterweise lesen wir nichts von einem Raum, Land, Fläche, Gebiet o.ä. wenn es im das Himmelreich geht. In Vers 26 lesen wir:

»Mit der neuen Welt Gottes ist es wie mit dem Bauern und seiner Saat …»

Beim säen und wachsen, geht es um etwas, das geschieht. Es ist kein statischer, fester Zustand, sondern alles verändert sich nach Gottes Willen.

Es gibt Unmengen Möglichkeiten, was dabei alles schief und was dabei alles gut gehen kann. Bei Manchem können wir unterstützen und wir können den Prozess stören. Wir können sogar das Feld abbrennen und damit das Wachstum komplett verhindern. Für den Moment zumindest.

Lassen wir dem Feld und der Saat genügend Zeit, oder anders formuliert, lassen wir Gott seinen Plan umsetzen, dann wächst es, selbst nach einem Brand, wieder wie von allein.

Ich weiss, dass ist ein hinkendes Beispiel, aber es zeigt einigermaßen, was mit dem Gleichnis gemeint ist. Es widerspricht auch der Auffassung, wir könnten die Hände in den Schoß legen und einfach abwarten, dass Gott tut, was er tun will. Denn wir könnten ja, wie beschrieben, gegen IHN arbeiten und immer wieder Feuer legen und zündeln. Doch da wo wir Gott lassen und uns auch durch IHN führen lassen, dort wächst und gedeiht es prächtig und wir brauchen das Feld nicht mit Unmengen Dünger zuzuschütten, wenn ihr versteht was ich meine.

Mit einem Zita von Karl von Gerok möchte ich schließen und wünsche uns allen, vor allem Vertrauen in Gott und seinen Plan.

Sämann, geh in Gottes Namen

Und bestell dein Ackerfeld;

Streu' auf Hoffnung deinen Samen

Und vertrau' dem Herrn der Welt;

Warte still auf seinen Segen,

Bitt' um Sonnenschein und Regen,

Daß dein Feld am Erntetag

Goldne Garben bringen mag.

Geh', o Mensch, und säe Thaten

In den Acker deiner Zeit,

Deines Wohlthuns edle Saaten

Reifen für die Ewigkeit.

Darfst du heut' nicht Früchte schauen,

Lerne auf die Zukunft bauen;

Wenn schon lang dein Hügel grün,

Kann dir noch die Ernte blüh'n.1

Amen


Zusätze
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